Leistenbrüche sind häufig.
Die Vorwölbung in der Leiste fällt vor allem beim Pressen oder schwerem Heben auf. Sind sie groß und kommt es zu Einklemmungen, auch bei kleinen Brüchen, treten Schmerzen auf. Klemmt sich Darm ein, kann es zu einer gefährlichen Situation kommen. Der Darm schnürt sich seine Durchblutung ab und die Darmwand nimmt so schweren Schaden, dass der Darmabschnitt absterben kann. Deshalb sollte man Leistenbrüche operieren lassen.
Heute gibt es verschiedene Verfahren für die Reparatur. Man vernäht die verschiedenen Bauchwandschichten überlappend im alt bewährten Verfahren oder heute zunehmend kommen künstliche Netze zur Verstärkung der schwachen Gewebestrukturen zum Einsatz. Damit lassen sich die Bruchpforten spannungsfrei vernähen. Das mindert den Schmerz nach der Operation und erhöht die Belastbarkeit. Die heutigen Studien zeigen, dass das erneute Auftreten von Leistenbrüchen nach der Operation mit einem Netz seltener sind. Das Netz ist zwar ein Fremdkörper, es wird gut vertragen und nur sehr selten muss es wegen eines Infektes wieder ausgebaut werden. Das Netz wird von außen aufgelegt oder endoskopisch von innen im Bauch angebracht.
Beide Verfahren haben ihr Für und Wider. Wir bieten das Aufnähen von außen, dies ist eventuell sogar in örtlicher Betäubung möglich und belastet dadurch den Patienten wenig. Nach der Operation kann man gleich wieder aufstehen, die Schmerzen nach Implantation von einem Verstärkernetz sind gering. Die Operation ist ambulant möglich. Es ist ein etabliertes gängiges Verfahren. Die endoskopischen Verfahren positionieren das Netz vom Nabel aus entweder in eine Zwischenschicht unter den Muskel oder vom Innenraum des Bauches her. Ein Schnitt in der Leiste entfällt damit. Die Ergebnisse sind vergleichtbar mit den offenen Verfahren. Der Eingriff ist aber größer und erfordert eine mind. 12 stündige Überwachung im Krankenhaus. Wir bieten dieses Verfahren in Kooperation mit Spezialisten für diese Eingriffe an.
Nach einer Leistenbruchoperation sollte man sich etwas schonen, schweres Heben und Krafttraining sind für 3 Wochen zu vermeiden. Ohne Nezteinlage ist diese Zeitspanne mit 2-3 Monaten deutlich länger. Falls äußerlich genäht wurde, kann
man die Fäden nach 10 Tagen entfernen lassen.
Anfängliche Blutergüsse sind möglich, bilden sich aber gewöhnlich rasch zurück. Die Wahrscheinlichkeit eines erneuten Bruches bei sehr schwachem Gewebe ist gering, die Zahlen werden in der Literatur zwischen 0,5 und 3 % angegeben.